Audience Award - Best Short Film
Die „Silver Razor Blade“, die in Anspielung auf das Logo des Festivals ins Leben gerufen wurde und den aus Publikumssicht besten Kurzfilm kürt, ging dabei an die spanische Produktion DANA. Regisseurin Lucía Forner Segarra war eigens aus Spanien angereist, um dem Festival beizuwohnen und konnte so den Preis persönlich entgegennehmen. Knapp dahinter landete auf Platz zwei die deutsche Produktion O von Dominik Balkow, die in starken Bildern eine Suchtmetapher auf die Leinwand brachte, die in bester Lynch-Tradition zu den Highlights des Festivals zählte. Auch die Jury war von Balkows Film so angetan, dass sie eine lobende Erwähnung fand.

Audience Award - Best Feature Film
Erstmals standen gleich drei deutsche Langfilme im Programm des Festivals, die allesamt unter den besten vier Filmen in der Publikumsabstimmung waren und so zeigten, dass Genrekino in Deutschland durchaus eine Zukunft hat. Mit deutlichem Abstand gewonnen hatte jedoch der Crowd-Pleaser HOLY SHIT!, bei dessen Weltpremiere das Team zahlreich erschienen ist. Der mit 75% Auslastung ausverkaufte Saal tobte und wurde regelrecht auf den Kopf gestellt. Regisseur Lukas Rinker konnte die „Golden Razor Blade“ zwar nicht selbst entgegennehmen, aber sein Produzent Tonio Kellner bestellte bei der Verleihung überglückliche Grüße. Auf Platz 2 landete die amerikanische Puppenhorrorkomödie FRANK & ZED, während die Plätze drei und vier an die deutschen Filme ARBORETUM und DAWN BREAKS BEHIND THE EYES gingen.

Jury Award - Méliès D'Argent
Der renommierteste Preis des Festivals ist jedoch zweifelsfrei der Mèliès D’Argent, den man bei HARD:LINE als einziges deutsches Mitglied in der Méliès International Festivals Federation (MIFF) überreichen darf. Der Gewinner des Regensburger Wettbewerbs wird im Oktober gegen die Gewinnerfilme aller anderen Föderationsfestivals antreten und um die Auszeichnung als bester europäischer fantastischer Kurzfilm buhlen. Die Jury des neunten HARD:LINE Film Festivals freute sich darüber, diesen angesehenen Award der spanischen Produktion SURVIVERS zu verleihen. Regisseur Carlos Gómez-Trigo konnte zwar nicht selbst vor Ort sein, ließ es sich aber nicht nehmen, ein Grußvideo an die Donau zu schicken.

Jury-Begründung
Honorable Mention: O
O beeindruckte uns mit seiner eindrucksvollen, abstrakten Stilistik und blieb lange im Gedächtnis haften, da er eindringlich miterleben und mitfühlen lässt, wie eine Sucht einen packt und nicht mehr loslässt – wie es ist, wenn man dazu gezwungen ist mit anzugucken, was man sich selbst antut.
Hauptpreis: SURVIVERS
Carlos Gómez-Trigo gelingt das Kunststück in nur sieben Minuten mit erstaunlich wenigen Mitteln ein dichtes Szenario aufzubauen, das von Anfang bis Ende packt und zum Lachen wie auch zum Weinen animiert. SURVIVERS präsentiert drei Überlebende einer globalen Apokalypse am Ende ihres wissenschaftlichen Lateins. Knackige Dialoge fliegen in einem Auto, geparkt an einer leeren Tankstelle, von einem rot leuchtenden Helm zum anderen. Aus dem Streit, der unten ihnen entbrennt, steigt die große Frage der Pandemie-Jahre empor. Wann ist der Zeitpunkt gekommen? Und falls es sich nicht exakt berechnen lässt, wählen wir dann Risiko oder haben wir Geduld? SURVIVERS ist für all jene, die hin und wieder ein kleines bisschen an der Menschheit zweifeln – egal wie man nun „human condition“ buchstabiert. Große Unterhaltung im kleinstmöglichen Format. Hut bzw. Helm ab!